LITHIUM AMERICAS: Ist der Rohstoff Lithium „out“?

Hat man den Investoren „Sand in die Augen gestreut“? Wir würden dies aktuell nicht mehr ganz ausschliessen. Beginnen wir mit dem Thema Margen: Der Verkauf von Lithium ist eigentlich ein hochprofitables Geschäft… selbst zu den aktuellen Preisen? So sollen die Produktionskosten bei einem gut aufgestellten Unternehmen bei rund USD 4‘700 pro Tonne liegen. Zu Höchstkursen Ende 2022 bei über USD 80‘000/Tonne ein „bombastisches“ Geschäft. Nur, mit Produktionssteigerungen und immer mehr Minen entstand stetiger Druck auf die Marge. Es stellt sich die Frage, ob das Geschäft bei einem aktuellen Lithiumpreis von rund USD 13‘300/Tonne immer noch rentabel ist. Wir denken ja, aber die Gewinne brechen selbstredend ein, und viel Luft nach unten gibt es wohl nicht mehr. Auch scheinen die Schätzungen, wie viel Lithium nun für einen steigenden Bedarf an Batterien – 74% des Lithiums werden dafür verwendet – benötigt wird, von der Realität abzuweichen. So benötigen beispielsweise die neuen LFP-Batterien (Lithium Eisenphospat), die sich im unteren Preissegment zunehmend als Standard durchsetzen, weniger Lithium als die bisherigen Lithium-Ionen-Akkus. Die Energiedichte wird weiter z.L. von Lithium steigen. Aber dies ist noch längst nicht die Spitze des Eisbergs, denn es sind weitere Batterie-Typen in der Entwicklung, auch solche, die gänzlich auf Lithium verzichten; ganz oben auf der Liste stehen diesbezüglich Graphen- und Solid-State-Batterien. Nun gehen hier die Meinungen – wie meistens – stark auseinander: So rechnet der Chemie-Nobelpreisträger Michal Stanley Wittingham damit, dass Lithium noch mindestens zehn Jahre unverzichtbar für die Herstellung von wirtschaftlichen, langlebigen Akkus bleibt. Die meisten Wissenschaftler schliessen sich dieser These zwar klar an, sehen aber dennoch in einigen Jahren die Alternativen, so z.B. auch die Feststoff-Batterien, welche die Elektrolyt-Lösungen ersetzen würden. Auch Natrium, Magnesium, Calcium oder Aluminium sollen alternative Ladungsträger sein. Wir glauben, dass hier eher der Wunsch oder die Hoffnung „Vater des Gedankens“ ist.

Denn, Lithium ist und bleibt das leichteste Metall auf der Erde und es besitzt die kleinste Dichte der unter Standardbedingungen festen Elemente. Eine qualitativ bessere Alternative zu den aufladbaren Lithium-Ionen-Batterien ist somit eher unwahrscheinlich. Bleibt eine weitere Frage, wie es um die Umweltfreundlichkeit der Lithiumgewinnung steht: Diese ist durchaus umstritten, nicht zuletzt wegen dem hohen Wasserverbrauch. Wie besser die Alternativen hier abschneiden würden, müssen wir für den Moment offenlassen. Auch die Recycling-Fragen sind eher unklar. In Bezug auf den Verbrauch gehen die Experten davon aus, dass jährlich etwa 1.6 Mio. Tonnen für Akkus nötig sind. Die ökonomisch verwertbaren Reserven werden indessen auf 14 Mio. Tonnen geschätzt, die gesamten nachgewiesenen Ressourcen auf 62 Mio. Tonnen. Trotz des steigenden Abbaus sei vorerst also nicht zu erwarten, dass Lithium knapp wird… Kehrtwende?

Und dies scheint der Markt seit einigen Monaten auch gemerkt zu haben und Lithium-Aktien sind „ausser Mode“. Ultimative Frage: „Wann wendet sich das Blatt wieder?“

LITHIUM AMERICAS ist an der NYSE in New York unter dem Symbol LAC kotiert, die Valoren-Nummer lautet 39‘040‘806, letzter Kurs ca. USD 3.85.

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