Goldpreis (Chart)

Edelmetalle Gold, Silber, Palladium und Platinium

Goldpreis im Lauf der Geschichte

Gold hat allzeit eine erhebliche Rolle als Wertgegenstand und Zahlungsmittel gespielt. Es fehlten aber Normen, um den Goldpreis zu bemessen. Erst König Krösus hat um 560 v. Chr. Goldmünzen als Zahlungsmittel eingeführt, mit Prägestempel und einheitlicher Grösse versehen welche einen gewissen Qualitätsstandard boten.

Wenngleich sich Gold längst damals durch hohe Wertstabilität auszeichnete, änderte sich der Goldpreis sprunghaft: Eine unzureichende Ernte, Krieg oder schwächere Goldfördermengen liessen den Goldpreis schnell und stark anwachsen. Schon damals erwies sich Gold als die primäre harte Währung in Krisenzeiten.

Im Römischen Reich wurde 225 v. Chr. mit dem „Aureus“ die erstmalige Goldmünze als standardisiertes Zahlungsmittel zum einheitlichem Goldpreis eingeführt. Der Aureus hatte ein Gewicht von ca. 7,8 Gramm, wodurch er nach heutigen Goldpreis einen Wert von mehr als CHF 260 hätte.  Damals war Gold selten - und Goldmünzen zu wertvoll (hoher Goldpreis) – um sich als Massenzahlungsmittel durchzusetzen.  Aus diesem Grund übernahmen Münzen aus dem leichter zu beschaffenden Metall Silber (niedriger Silberpreis) diese Funktion.

Die ständigen Neuprägungen von Silbermünzen zur Finanzierung der Staatsausgaben überfluteten den Markt und führten zu einer anhaltenden Inflation. Ausserdem verloren die Silbermünzen an Wert, weil sie fortwährend weniger Silber enthielten. (sinkender Silberpreis)

Im 3. Jahrhundert kam es zum Zusammenbruch der Silberwährung, Kaiser Konstantin der Große ersetzte Silber durch den „Solidus“, eine Goldmünze mit hohen Goldgehalt und mit außerordentlich stabilem Wert (stabiler Goldpreis)

Gold die Leitwährung in der Spätantike

Die Ansprüche an Größe und Reinheitsgrad verliehen der Goldwährung eine bis dahin unerreichte Wertstabilität des Goldpreises und hatte zur Folge, dass sich der Solidus als Leitwährung des Goldpreise in Europa, Nordafrika und Vorderasien durchsetzte und bis ins 12. Jahrhundert erfolgreich verteidigte. Ein Solidus hatte ein Gewicht von 4,55 Gramm, was einem heutigen Goldpreis von ca. CHF 220 entspricht. 

Mit dem Niedergang Byzanz, verlor der Solidus an Bedeutung und verschwand ganz. Gold wurde nicht mehr als Zahlungsmittel, stattdessen als Wertanlage gesehen.

Erst mit den Kreuzzügen und dem Freihandel (ab 1095) wurde die Goldwährungen (einheitlicher Goldpreis) eingeführt, die ebenso als weltumspannende Währungsreserven breite Verwendung fanden.  Zu diesen neuartigen Währungen zählten der Florin aus Florenz, der Dukat aus Venedig und der Genovino aus Genua.

Lange erwiesen sich der Goldpreis als extrem preisstabil, bis zunächst des 14. Jahrhunderts eine kontinuierliche Wertsteigerung des Rohstoffs Gold eintrat, die in dieser Art 200 Jahre lang andauerte.

Inflation - Zunahme der Goldmenge - sinkender Goldpreis

Durch die Entdeckung Amerikas, die Plünderung der Goldschätze der Inkas und anderer Völker gelangten während kurzer Zeit grosse Mengen Goldes nach Europa. Es kam zu einer europaweit Inflation was zu einem sinkenden Goldpreis führte. Eine zusätzliche Abwertung erlitten Goldmünze durch Verschlechterung der Münzqualität zB. durch Beimischung von Kupfer beim Umschmelzen von Goldmünzen - der Goldpreis sank weiter.

Goldstandard

Nachdem die Goldschwemme versiegt war und der Goldpreis starken Schwankungen unterlag, gewann neben Gold auch Silber von Neuem als Leitwährung an Bedeutung. Im Bimetallismus wurde das Wertverhältnis von Goldpreis und Silberpreis juristisch festgeschrieben. Auf ebendiese Weise konnte das Volumen in aller Welt anerkannter Zahlungsmittel vermehrt werden, ohne den Goldpreis zu verwässern.

Als erstes Land führte das britische Empire mit dem sogenannten „Coin Act“ den Goldstandard ein. Am 22. Juni 1816 erklärte Großbritannien die Goldwährung offiziell zur Landeswährung. Wegen der führenden Rolle des Empire in den internationalen Wirtschaftsbeziehungen- und der Finanzpolitik koppelten viele Länder ihre Währungen an das Pfund Sterling - 1871 Deutschland, 1874 Frankreich und Schweiz, 1879 USA und 1897 Russland und Japan. 

Gold war der Auslöser des allerersten schwarzen Freitags an der New York Stock Exchange am 24. September 1869: Beim Versuch den Goldpreis zu registrieren, brachten die beiden Spekulanten James Fisk und Jay Gould den Markt zum Zusammenbruch, da der Goldpreis explodierte.

Nach dem Ende des 1. Weltkriegs war die Rückkehr zum zeitweise ausgesetzten Goldstandard bedingt erfolgreich, die Weltwirtschaftskrise und die Bankenkrise in den Vereinigten Staaten Anfang der 1930er führten dafür, dass viele Länder vom Goldstandard abrückten. 

Erst 1944 wurde mit dem Bretton-Woods-System ein auf dem Goldstandard basierendes internationales Währungssystem wiedereingeführt; dieses Mal mit dem US-Dollar als Leitwährung. Im Gegensatz zum „Coin Act“ Großbritanniens verfügten die Wechselkurse über eine gewisse Bandbreite. 

1973 wurde das Bretton-Woods-System abgeschafft und die Wechselkurse freigegeben. Dies machte sich beim Goldpreis bemerkbar: Entwickelte sich der Goldpreis über viele Dekaden im 20. Jahrhundert geruhsam, legte der Goldpreis nach dem Ende von Bretton-Woods klar zu und erreichte Anfang der 1980er einen vorläufigen Goldpreis Rekordwert von mehr als USD 600 pro Feinunze. Bis 2010 verdoppelte sich der 1980 aufgestellte Rekordkurs des Goldpreise und verblieb bislang auf einem einmaligen Niveau.
 

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