… wir bleiben auf der Contrarian-Seite! Trotz allen „Unkenrufen“ wird auch die Grossbank CREDIT SUISSE den Turnaround schaffen, aber wir geben zu, dass wir fälschlicherweise bereits für das 4. Quartal 2021 mehr Licht am Horizont sahen. Doch wer konnte schon mit der hohen Goodwill-Abschreibung von CHF 1.6 Mrd., für die im Jahr 2000 übernommene Donaldson Lufkin Jenrette, rechnen. Ohne diese Fehlbuchung sowie hohe Rechtskosten hätte immerhin eine „schwarze Null“ resultiert. Wir denken, dass die CS die negative Gunst der Stunde nutzt – wie es andere Banken in solchen Situationen auch tun – und so viel wie möglich bereinigt, um die Zukunft „gesünder“ gestalten zu können. Dies bestätigt sich auch mit dem Abschluss des Rechtsfalls in den USA und der Zahlung von USD 81 Mio. wegen angeblicher Marktmanipulationen; dies, obwohl die Ansprüche der Kläger unbegründet sind. Unter dem Strich ein weiterer „reiner Tisch“. Doch hört die permanente Dauerberieselung mit negativen News damit bald auf? Im Normalfall müsste dem so sein! Das extrem missratene Jahr 2021 kann und muss abgehakt werden, es folgt, gemäss CS-Chef, ein „Übergangsjahr“ 2022. In diesem will die Bank bei tieferer Ertragsbasis wieder Gewinn schreiben. Einfach wird es nicht, zumal wir das Problem nicht primär bei den Erträgen orten – solange das Gros der CS-Kunden die Stange hält –, sondern auf der Kostenseite: Restrukturierungskosten und auch ein höherer Vergütungsaufwand („never ending stories“?) dürften im Jahr 2022 belasten, obwohl der Bonuspool für 2021 angeblich um 32% geschrumpft ist („100% wären auch vertretbar!“).
Wir bleiben für den Turnaround zuversichtlich, müssen diesen auf der Zeitachse aber etwas nach hinten schieben… frühestens 2. Halbjahr 2022, spätestens 2023. Das Vertrauen bleibt vorderhand angeschlagen, dennoch scheint eine gewisse positive Dynamik eingesetzt zu haben. Die Aktie ist substanziell unterbewertet, der Abschlag zu hoch. Sie bietet mindestens ein gutes Risiko-Ertrags-Verhältnis. Kursziel bleibt bei CHF 12!
