… aber beginnen wir mit einer etwas ketzerischen Frage: „Arbeiten z.B. bei den Kantonalbanken nur Idioten?“ Nein, natürlich nicht, im Gegenteil! Wie die langjährigen Kontinuitäten sowie erneut die Ergebnisse 2021 bestätigen – alle 24 Kantonalbanken haben hervorragende Gewinne ausgewiesen –, ist das Personal der Kantonalbanken einwandfrei ausgebildet, leistungsfähig, ehrgeizig und bodenständig! Worauf wollen wir hinaus: Wir verstehen nicht, wieso die CREDIT SUISSE stets damit kokettiert, nur die besten Bankfachleute einstellen zu wollen. Dies ist zwar lobenswert und zielorientiert, verbunden mit den markant höheren Löhnen (inkl. Boni) sowie dem Leistungsausweis der letzten Jahre aber weder stimmig noch nachvollziehbar. Klar ist eine Grossbank breiter ausgerichtet und viel internationaler unterwegs, was entsprechend, wie sich gezeigt hat, auch die Risiken erhöht. Von dieser Seite her sehen wir die CREDIT SUISSE für die Zukunft, nach den prozessualen und personellen Anpassungen, einwandfrei aufgestellt. Die neuesten Personal-Rochaden auf Geschäftsleitungsebene erachten wir hingegen eher als „Alibi-Übung“, um vielleicht von anderen Dingen abzulenken, z.B. von der Lohnpolitik oder zusammengefasst dem latenten Kostenproblem. Selbst wenn Rückstellungen und Kosten für Rechtsstreitigkeiten dereinst in den aktuellen Dimensionen wegfallen – wir hoffen spätestens ab 2023 –, muss zusätzlich markant an der Kostenschraube gedreht werden. Vielleicht müsste man sich die Deutsche Bank als Vorbild nehmen, die ja lange Jahre in ähnlich negativem Fahrwasser unterwegs war. Erst die Rückkehr zur Bodenständigkeit, der markante Abbau von Personal (u.a. „Wasserkopf-Bereiche“), die massive Reduktion des Bonus-Topfes sowie weitere stringente Massnahmen haben die Deutsche Bank wieder in die Spur gebracht. Hier hat die CS u.E. noch Handlungsbedarf.
… aber wir sind absolut überzeugt, dass mit Axel Lehmann und anderen Wendungen der Erfolg kommt! Wir sehen die perfekte „Turnaround-Story“! Kursziel bleibt: CHF 12!
