Die Aktie des Backwarenherstellers ARYZTA konnte während der letzten Wochen die Marke von CHF 1.30 nicht überwinden. Pessimismus ist jedoch fehl am Platz, nur weil die Aktie erst mal den Höhenflug der vergangenen Monate verdaut. Die neue Geschäftsleitung unter Verwaltungsratspräsident Urs Jordi hat beeindruckend demonstriert, dass sich das Unternehmen markant zum Besseren entwickelt hat. Versprechen wurden eingehalten! Die betriebswirtschaftlichen Fortschritte, verknüpft mit guten Finanzkennzahlen, lassen sich erkennen, auch bei der erfreulichen Aktienperformance. Die Erfolgsgeschichte ist aber nicht zu Ende geschrieben und weitere positive Kapitel dürften folgen.
Der Verkauf der amerikanischen Aktivitäten spült USD 850 Mio. in die Kasse, das Brasiliengeschäft schätzungsweise EUR 100 Mio. ARYZTA kann dadurch die Qualität erhöhen und das Verhandlungspotenzial gegenüber den Geschäftspartnern (auch Banken) verbessern. Voraussichtlich wird der Verkaufserlös dazu verwendet, das teure Problem der Hybridanleihen zu entschärfen. Denkbar wäre eine Teilrückzahlung und/oder die aufgeschobenen, hochverzinsten Zinszahlungen zu begleichen. Am 4. Oktober wird ARYZTA über den Geschäftsgang, die Aussichten und auch den Umgang mit den Hybridanleihen orientieren. Dass etwas gemacht werden muss, ist naheliegend und dürfte positiv vom Markt aufgenommen werden. Gegenwind verursacht immer noch die Pandemie, welche wohl in die Verlängerung geht. Unzufriedene Analysten meinen, darin einen Stolperstein zu erkennen; es werden weniger Backwaren bestellt oder sie könnten von Betroffenen selbst hergestellt werden. Wir gehen jedoch davon aus, dass Urs Jordi ARYZTA effizienter und damit günstiger gegenüber der Konkurrenz aufstellen kann. Zudem dürfte er den Markt – wie in der Vergangenheit angedeutet – mit neuen, innovativen und attraktiven Produkten überraschen. In Erwartung einer Fortsetzung des Erfolges, erhöhen wir unser Kursziel auf CHF 1.80! Das Risikorating wird ebenfalls auf R3 verbessert!
