ANGLO AMERICAN: Die Welt „verschlingt“ Kupfer...!

…und die Restrukturierungs-Massnahmen des Rohstoff-Konzerns ANGLO AMERICAN gedeihen geradezu vorbildlich. Als transformativ (grundlegende qualitative Veränderung) darf man z.B. die Veräusserung des Kohle-Assets von ANGLO AMERICAN an den US-Konzern Peabody Energy bezeichnen. Der Deal soll Mitte 2025 abgeschlossen sein und total USD 3.8 Mrd. in die Kasse spülen. Die Abwicklung der Zahlung erfolgt allerdings gestaffelt; Vorabzahlung von USD 1.695 Mrd. in bar, danach über vier Jahre verteilt weitere USD 625 Mio., zusätzlich sind bis zu USD 1 Mrd. an bedingten Zahlungen vorgesehen, welche von günstigen zukünftigen Entwicklungen abhängig sind. Und separat werden noch USD 455 Mio. aus dem Verkauf der Dawson Mine fällig. Ebenfalls bis etwa Mitte des nächsten Jahres wird ANGLO-AMERICAN-Chef Duncan Wanblad das Platinsegment abgespaltet haben. Letztlich folgt unter der Tochter De Beers noch die Trennung des Diamantengeschäftes. Unter dem Strich wird der Konzern vor allem auf Kupfer fokussieren, welches die Welt in Unmengen „verschlingt“. Zwar ist Kupfer an sich kein seltenes Metall und Spuren von Kupfer finden sich in fast allen Gesteinen. Kupfervorkommen gibt es in den Weltmeeren und natürlich an Land noch viel, jedoch ist vieles davon nur theoretisch förderbar. Laut Prognosen – bitte mit Vorsicht geniessen – soll der Kupferbedarf bis 2035 etwa 50 Mio. Tonnen pro Jahr betragen; gefördert werden derzeit aber „nur“ etwa 20 Mio. Tonnen. Somit bleibt auch der Stellenwert des Recyclings hoch. „Was macht die Welt wohl, wenn es dereinst keine Rohstoffe mehr gibt?“

Aktuell wird die Aktie von den meisten Wertpapierhäusern hochgestuft, weil man den Mehrwert der Restrukturierung erkennt, und weil sich auch die operative Leistung verbessern dürfte. Für ANGLO AMERICAN wird derzeit ein KGV von 12.7x geschätzt und mit der Sum-of-the-Parts-Analyse (SoTP) spricht alles für höhere Notierungen; dabei bleibt ein neues Angebot von BHP noch aussenvor. Kursziel steht bei GBP 31.50!