Börsenlexikon: Arbitrage

Arbitrage bedeutet das Ausnutzen von Preis-, Zins- und Kursunterschieden zwischen verschiedenen Börsenplätzen durch Kauf an Plätzen mit niedrigem und gleichzeitigen Verkauf an Plätzen mit hohem Preis. Je nach der Art der betreffenden Börsenwerte unterscheidet man Devisen-, Edelmetall- (Gold-), Zins-, Effekten-, Warenarbitrage. Der Arbitrageur hat gegenüber dem klassischen Börsenspekulanten einen Vorteil: Er hat keinerlei Risiko. Denn er gibt den Auftrag erst an den Makler, wenn sich eine für ihn lohnende Kursdifferenz zwischen zwei Börsenplätzen ergibt. Er weiss im Voraus, wie hoch sein Gewinn sein wird. Dafür muss er sich mit sehr kleinen Gewinnen abgeben und ständig die Kurse beobachten. Die Spezies der Arbitrageure ist heute aber fast ausgestorben. Im Zeitalter der modernen Kommunikationsmittel stehen sämtliche Informationen und Daten zeitgleich in Tokio, London, Frankfurt, New York und durch das Internet mittlerweile auch in jedem Wohnzimmer zur Verfügung. Die Kursdifferenzen sind minimal und werden in Sekundenschnelle ausgeglichen. Allerhöchstens die Makler können noch kleine Differenzen von 0.1% ausnutzen, weil sie ausser der Börsengebühr keine Kommissionen bezahlen. Der unabhängige Spekulant wird in der heutigen Zeit keinen Kursunterschied zwischen zwei Börsenplätzen finden, der auch nur die Hälfte seiner Spesen decken könnte.

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