Gratis-Ausgabe Nr. 02 vom 16.01.2020
Der Uhren- und Schmuckkonzern SWATCH GROUP, der schätzungsweise rund 50% der Verkäufe mit chinesischen Kunden erzielt, war im vergangenen Jahr einer der Leidtragenden des Handelsstreits zwischen den USA und China sowie den anhaltenden Protesten in Hongkong. Während diese geopolitischen Brandherde den Anlegern die Stimmung vermiesten, ist SWATCH GROUP nicht untätig geblieben. Verschiedene Initiativen wurden oder werden lanciert, um das Geschäft wieder in die richtigen Bahnen zu lenken.
SWATCH GROUP hat bei der Kostenentwicklung (v.a. Personalkosten) Gegensteuer gegeben. Während die oberen zwei Preissegmente grundsätzlich gut laufen, was die monatlich rapportierten Uhrenexportdaten belegen, ist in den unteren zwei Preissegmenten tatsächlich Sand im Getriebe. Dies hat aber weniger etwas mit dem Handelskrieg oder den Protesten in Hongkong zu tun, sondern ist vielmehr dem veränderten Konsumverhalten geschuldet. SWATCH GROUP hat darauf reagiert, indem die Präsenz im Internet erhöht wurde. Ausserdem wollen die Westschweizer mit der geplanten Tissot-Smartwatch auch einen Teil des lukrativen Marktes für intelligente Uhren, die heute ja mehr können als einfach nur die Zeit zu messen, abdecken. Gerade das Überwachen des menschlichen Körpers (z.B. im Fitness-Bereich) ist ein ganz grosses Thema. Für SWATCH GROUP bleiben allerdings die oberen zwei Preissegmente, die rund 80% zum Umsatz beisteuern, matchentscheidend. Ein wichtiger Treiber ist die wachsende Mittelschicht in Asien, die es sich immer mehr leisten kann, Statussymbole von Omega, Tissot, Longines oder Breguet – diese Marken gehören zum Produktportfolio von SWATCH GROUP – am Handgelenk zu tragen. Die Namenaktie von SWATCH GROUP ist ein klassischer Qualitätstitel (schuldenfreie Bilanz!), den es selten so günstig gab wie jetzt. Wer über genug Sitzleder verfügt und sich von den Meldungen rund um den Handelsstreit nicht beirren lässt, darf hier beruhigt investiert bleiben resp. sich positionieren.
Kursziel CHF 80!