ATOM-ENERGIE: In der Realität unverzichtbar!

Man kann es drehen und wenden, wie man will… ohne die konventionellen Energierohstoffe mit den entsprechenden Anlagen (Kraftwerke) kann und wird die weltweite Energiewende noch lange nicht erfolgreich sein! Allein die Ziele der EU im Allgemeinen und jene von Deutschland im Speziellen sind utopisch; ein CO2-Ausstoss von Netto-Null bis 2050 kann nicht annähernd erreicht werden. Vielleicht sollte sich die Politik etwas mehr mit wissenschaftlich fundierten Studien auseinandersetzen und im Gegenzug das „Pseudo-Fachsimpeln“ reduzieren, von den Propaganda-Medien ganz zu schweigen. Schnell würde man erkennen, dass die Ideologien zwar lobenswert sind, die Rationalität jedoch vollkommen zu fehlen scheint. Selbstverständlich müssen die Ziele zu möglichst viel erneuerbarer Energie weltweit angestrebt werden, doch wie sich vielerorts zeigt, verrennt man sich in der Sackgasse. Die technologischen Möglichkeiten können (noch) nicht mit den ehrbaren Wünschen mithalten. Ein Beispiel dazu ist die fehlende Stromspeicher-Technologie bei den erneuerbaren Energien: Wind und Sonne sind zu volatil für eine preisgünstige Vollversorgung, weshalb man die konventionellen Anlagen nicht oder sogar nie ausser Betrieb nehmen kann, höchstens temporär abschalten, wenn keine Dunkelflauten (zu wenig Wind oder Sonne) vorhanden sind. Diese Parallelität führt indessen dazu, dass sich die Fixkosten entsprechend erhöhen und der Konsument eine höhere Stromzeche zu begleichen hat. Ferner darf man nicht vergessen, dass z.B. die beiden CO2-Sündenböcke Indien und China den Pariser Vertrag nicht unterzeichnet haben und noch viel mehr Weg vor sich haben; China stösst aktuell etwa 32% der weltweiten CO2-Emissionen aus. Immerhin verschliessen sich diese Länder nicht der Atomkraft.

Womit wir bei der Kernenergie angelangt sind, die notabene von der EU-Kommission anno 2022 – zusammen mit Erdgas – als „ökologisch nachhaltig“ eingestuft wurde. Wir wollen diese Kategorisierung nicht detailliert kommentieren, können aber den Ärger von Umweltverbänden nachvollziehen. Wer wünscht sich nicht auch hier eine Welt ohne Altlasten bzw. radioaktive Abfälle. Hier wird also gewissermassen immer ein Kampf zwischen dem grossen Vorteil der CO2-freien Bilanz und dem „strahlenden“ Müll ausgefochten. Allein in Anbetracht der bereits bestehenden und sich wohl akzentuierenden Klima-Verwerfungen ist letzteres definitiv das kleinere Übel. Untergräbt der Entscheid der EU dennoch die Glaubwürdigkeit des „Green Deals“? Jein, denn die Wissenschaft ist auch hier nicht untätig, im Gegenteil: Gemäss neuesten Erkenntnissen erhält der radioaktive Abfall vielleicht schon bald ein neues, exorbitant kürzeres „Ablaufdatum“: Man spricht in Kreisen der Forschenden von einer Halbwertszeit von rund 300 Jahren, gegenüber aktuell noch bis zu maximal 300‘000 Jahren. Der Ort dieser grossen Hoffnung, welche den Rohstoff Uran bzw. die Atomkraft definitiv zum „Green Deal“ werden liesse, findet sich im belgischen Örtchen Mol. Das nukleare Forschungszentrum ist beinahe wie Fort Knox gesichert. Das Ziel der Wissenschaft kann in etwa wie folgt zusammengefasst werden: Man baut einen Teilchenbeschleuniger, welcher mit einem Kernreaktor gekoppelt ist. Damit werden sogar mehrere Ziele verknüpft, auch medizinische. Das Hauptaugenmerk liegt aber klar auf der Umwandlung (Transmutation) von radioaktiven Abfällen. Offensichtlich ist es bereits gelungen, das problematische Plutonium in harmlose Elemente umzuwandeln. Noch ist es für die Absorbierung von grösseren Volumina eine Frage der Zeit, allerdings spricht man in Mol nur von wenigen Jahren! Einen weiteren Vorteil böte die Transmutation dahingehend, dass diese Wärme erzeugt, welche sich zur erneuten Stromerzeugung nutzen liesse. Die Nachhaltigkeit der Atomkraft würde markant zunehmen und für den stetig steigenden Berg mit abgebrannten Brennstäben ergäbe sich mit dieser Transmutations-Technik ebenfalls eine probate Lösung. Jedenfalls sind die abgespaltenen Neutronen sehr schnell und extrem fähig, auch den langlebigsten Atom-Abfall zu spalten. Die Sache macht definitiv Mut und spricht – nebst diversen anderen stichhaltigen Gründen – klar für die Aufrechterhaltung von Atomkraftwerken!

Letzteres steht ohnehin nicht zur Diskussion, ausser vorerst vielleicht in Deutschland, wo man es vorzieht, die Kohlekraftwerke wieder zu aktivieren… kein Kommentar! Weltweit sind aktuell rund 440 Atomkraftwerke in Betrieb, weitere 55 sind in der Bauphase, 96 in Planung, satte rund 350 in der Vorplanung und nur 25 Anlagen stehen vor der dauerhaften Abschaltung. Fast alle Länder haben sich von den Ausstiegs-Zielen verabschiedet, so z.B. auch Belgien und Schweden. So liegt es auf der Hand, dass die Uran-Nachfrage kontinuierlich steigt. Mitte der 2010er-Jahre benötigten die genannten AKW’s eine jährliche Menge von rund 73‘000 Tonnen Uranoxidkonzentrat. Bis 2030 soll die Menge auf merklich höhere 108‘000 Tonnen steigen.

Gekoppelt mit laufenden Minen-Schliessungen befürchtet man dereinst sogar ein Versorgungsdefizit; viele Minen wären erst ab einem Uranpreis im Bereich von USD 40 pro Pfund Uran rentabel.

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