Börsenlexikon: Trading

Unter Trading versteht man das kurzfristige Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren an der Börse, um von vorübergehenden Kursschwankungen zu profitieren.

Trader sind Kurzfristdenker, aber anders als die Spekulanten richten sie nicht alle ihre Entscheidungen an marktpsychologischen Aspekten aus. Vielmehr sind sie bestrebt, ein gewisses grundlegendes Verständnis der ökonomischen Fundamentaldaten in ihre Handelsstrategie einfliessen zu lassen. Gewissenhaft sammeln sie Informationen über Faktoren wie Zinssätze, Rohstoffpreise, regierungspolitische und regulatorische Veränderungen, internationale Handelsabkommen und so weiter. Dann basteln sie diese Informationen einschliesslich der Aktienkursentwicklung der Vergangenheit zu ausgeklügelten Charts und Spreadsheets zusammen und suchen darin bestimmte Muster zu erkennen, die sich ihrer Meinung nach in Zukunft wiederholen werden und somit Gewinnchancen eröffnen.

Mit anderen Worten: Das Ziel des Traders ist es, aus den wahrgenommenen Mustern der Kursbewegungen an der Börse zu profitieren. Die Krux ist nur, dass Muster erst in der Retroperspektive sichtbar werden. Die meisten Trader verlassen sich bei ihrer Einschätzung künftiger Entwicklungen auf Konstellationen der Vergangenheit. Aus diesem Grund wird Trading oft als "Rückspiegel-Verfahren" bezeichnet: Es funktioniert so lange, wie die Zukunft der Vergangenheit ähnelt. Doch wie so mancher schmerzlich erfahren musste, ist die Zukunft nicht vorhersehbar, sodass Trading-Strategien die Tendenz haben, irgendwann nicht mehr aufzugehen. Wenn sich plötzlich herausstellt, dass heute nicht gestern ist, sind Marktakteure mit Trader-Mentalität oft nicht in der Lage, ihre Modelle un Aktionen anzupassen.

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